Ligakommentar zum Saisonauftakt
( geschrieben von Heinz Wolk )
Die Starkenburger Schachvereine starteten am Wochenende in die Saison 2014/2015. Wie zum Auftakt üblich, klemmte es an einigen Stellen mit dem Personal und auch die eine oder andere Überraschung ist zu vermelden.
Griesheims Zweite konnte zum Auftakt in der Hessenliga noch personell aus dem Vollen schöpfen und nutzte dies konsequent zu einem deutlichen 5,5:2,5 Erfolg bei Fulda aus. Für den Starkenburger Vertreter gilt es bekanntlich, in den Auftaktrunden ein Punktekonto anzusammeln, von dem man dann im Laufe der Saison bei einer dünner werdenden Personaldecke zehren kann.
Mit Kantersiegen endeten die beiden bezirksinternen Duelle in der Verbandsliga. SF Darmstadt fegte den Hessenligabsteiger aus Langen mit 7:1 von den Brettern und dürfte in dieser Saison zu den Aufstiegsfavoriten zählen. Allerdings stand Gernsheim I dem Team aus der Wissenschaftsstadt nur wenig nach. Das 6,5:1,5 gegen die personell sicher nicht schlecht aufgestellten Roßdörfer unterstreicht auch deren Ambitionen auf einen der vorderen Plätze. Aber auch Liga-Krösus Hofheim ließ in der ersten Runde nichts anbrennen und sicherte sich mit einem 5,5:2,5 Erfolg bei BVK Frankfurt beide Punkte. Aufsteiger Rödermark I hielt sich bei den Schachfreunden Frankfurt wacker, konnte aber letztendlich eine 3:5 Niederlage nicht abwenden.
Landesligaaufsteiger Gernsheim II zeigte in Flörsheim seine Zähne und sicherte sich dank einer starken zweiten Mannschaftshälfte beide Punkte. Dies gelang der Zweiten des SF Darmstadt gegen Lorsch erwartungsgemäß nicht, die die für den angestrebten Klassenerhalt notwendigen Punkte gegen weniger starke Gegner einfahren müssen.
In der Starkenburgliga patzte Ligamitfavorit Reinheim/Groß-Bieberau bei seiner deutlichen 2,5 : 5,5 Startniederlage gegen nur sieben wackere Breuberger und auch Top-Favorit Langen II tat sich gegen die an den hinteren Brettern doch stark ersatzgeschwächte Vertretung von Gernsheim III beim 5:3 Sieg schwerer als erwartet. Im Duell der Abstiegsbedrohten behielt Ober-Ramstadt gegen Groß-Zimmern knapp mit 4,5:3,5 die Oberhand und dürfte etwas aufatmen. Mit Eberstadt kam ein weiterer erwarteter Hinterbänkler gegen Weiterstadt mit 2:6 unter die Räder, wohingegen Babenhausen gegen den TEC beim knappen 4,5:3,5 Erfolg von einem frei gelassenen Brett profitierte und die ersten Punkte auf der Habenseite verbuchte.
In der Bezirksklasse setzte sich SF Darmstadt III mit einem vereinsinternen 7,5:0,5 gegen die eigene Vierte eindrucksvoll durch und unterstrich die Aufstiegsambitionen. Dieburg kam gegen die mit nur sechs Spielern angetretenen Breuberger nur knapp und etwas glücklich zu einem 4:3 Erfolg und der dritte Aufstiegskandidat Langen III leistete sich sogar eine knappe 3,5:4,5 Niederlagen gegen die eigene Vierte. Groß-Umstadt profitierte beim 5:3 Erfolg von der Unterzahl der Gäste vom TEC II und ein klingelndes Handy vergrößerte den Vorsprung entscheidend. Friedlich 4:4 Unentschieden trennte sich Bad-König von Eppertshausen II, ein Ergebnis, dessen Wert sich erst in Zukunft zeigen wird.
Favoritenstürze verzeichnete die Kreisklasse A. Top-Favorit Roßdorf II hatte gegen das freilich hochgerüstete Griesheim III mit 3,5:4,5 das Nachsehen und mit dem gleichen Ergebnis strauchelte Münster II zum Auftakt an Groß-Zimmern II. Gernsheim IV entschied ebenfalls mit dem knappsten aller Ergebnisse das Bruderduell mit Gernsheim V für sich und auch Punkteteilungen von Schaafheim gegen Goddelau und Pfungstadt gegen Weiterstadt II lassen für die Zukunft in dieser Klasse Spannung erwarten.
Nichts anbrennen ließen hingegen in der Kreisklasse B die als Aufstiegskandidaten gehandelten Teams von Reinheim/Groß Bieberau II, Bad König II sowie Babenhausen II. In dieser Klasse werden wie auch in den Kreisklassen C, D und E, erst die kommenden Runden etwas über die tatsächlichen Perspektiven aussagen.
Ergebnisse:
Schiedsrichter-Lehrgang ausgebucht
Der am 16.8. und 17.8. in Eberstadt terminierte Aus- und Fortbildungslehrgang für Turnierleiter und Regionale Schiedsrichter ist deutlich vor Beginn mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgebucht.
Alternativen sind 2014 nur noch die Lehrgänge in Neuberg und Gladenbach.
Weitere Informationen gibt es auf der HSV-Homepage unter
http://www.hessischer-schachverband.de/referate/ausbildung/schiedsrichter
Schiedsrichter-Lehrgang in Eberstadt
Am 16. und 17.8. findet der letzte Lehrgangstermin zur Schiedsrichter-Ausbildung in Südhessen für 2014 statt. In diesem Kurs können vorhandene Lizenzen verlängert oder neue Lizenzen für Turnierleiter oder Regionale Schiedsrichter erreicht werden. Zurzeit können alle Lizenzen der Ausbildungsjahre 2009 und später in der Praxis genutzt werden; Lizenzen aus Kursen der Jahre 2007 und 2008 ruhen; Lizenzen der Jahre 2006 und früher sind verfallen.
Der Eberstädter Lehrgang ist gut zur Hälfte besetzt und findet definitiv statt. Interessenten können sich per Mail direkt bei mir anmelden. Regionale Schiedsrichter und solche, die es durch den Lehrgang werden möchten, übersenden mir vorher bitte auch ein Foto im jpg-Format für den Schiedsrichterausweis.
Zentraler Lehrgangsinhalt sind die seit 1.7.14 gültigen neugefassten Fide-Regeln. Nähere Informationen gibt es auf der Seite des HSV im Referat Ausbildung.
Holger Bergmann
Zuyev gewinnt Heinerfest-Schachpokal
Der Sieger des 23. Heinerfest-Schachpokals 2014 heißt Igor Zuyev. Der Fidemeister des Oberligisten SC Heusenstamm gewann nach einer eindrucksvollen Leistung mit 8,0 Punkten aus neun Partien ungeschlagen. Zweiter wurde IM Yuri Boidman mit einem halben Zähler Rückstand. Gute Ergebnisse erzielten auf den nächsten Plätzen Stefan Solonar, Leonid Kunin und Sebastian Gramlich bei jeweils 7,0 Punkten.
Neuer Starkenburger Aktivschach-Meister ist Leonid Kunin (Ladja Roßdorf) als bester Teilnehmer des Bezirks 6. Den Preis als bester Darmstädter ging an Sebastian Gramlich (Schachforum).
Die Ratinggruppen gewannen Florian Schlünss (Siershahn), Detlef Tierling (Groß-Umstadt), Sven Schellen (Sfr. Frankfurt), Bülent Saluvar (SC Münster), Klaus-Dieter Fuchs-Bischoff (Ladja Roßdorf) und Tamar Yukelson (Makkabi Frankfurt). Beste Dame war Sophia Schmalhorst (Ladja Roßdorf), Constantin Göbel (Schott Mainz) sicherte sich die Jugendwertung, und der Seniorenpreis ging an Anatoly Donchenko (SK Gießen).
Mit 108 Teilnehmern war das Turnier erneut gut besucht. Das größte Aktivschach-Turnier Südhessen verlor allerdings sicherlich einige Teilnehmer aufgrund der parallel angesetzten Jugend-Hessenmeisterschaft. Dennoch ist die Präsenz von mehr als 100 Schachfreundinnen und Schachfreunden ein schöner Erfolg für die Ausrichter von Schachforum Darmstadt und SV Griesheim, die neben einem spannenden Turnier, das strikt im Zeitplan blieb, einmal mehr durch eine preisgünstige und schmackhafte Essens- und Getränkeversorgung punkten konnte.
Holger Bergmann